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Der Bonner Norden gilt traditionell nicht unbedingt als eines der gehobensten Wohnviertel der Stadt. Typisch für die Umgebung des Kunstvereins ist die Durchmischung einer Blockrandbebauung aus überwiegend wohl seit 1900 entstandenen mehrgeschossigen Mietshäusern mit verstreuter Gewerbe- und Industrieansiedlung, die zum nördlichen Stadtrand hin rasch überwiegt. Der Hochstadenring, an dem die Halle des Kunstvereins liegt, markiert als Teil des äußeren Hauptverkehrsrings gewissermaßen die Grenze zwischen der "alten Stadterweiterung" der Gründerzeit und der Übergangszone ins Industriegebiet, das in Autobahnanschluß und Bahngelände mündet. Eine städtebaulich-architektonische Neuordnung dieses Gebietes hat erst in den letzten Jahren eingesetzt, den Charakter der mehr gewucherten als gewachsenen Mischung aus Geschäftspalästen, Lagerhallen, Ausfallstraßen und Restflächen aber nicht vollständig verbergen können. Die "Nordstadt", die von der anderen Seite, vom Zentrum her an Hochstadenring und Kunstverein grenzt, hat sich ihrerseits seit längerem zu einer Art kleinem "Kiez" mit hohem Zusammenhalt, einem großen Anteil an Künstlern und Kulturinitiativen und dem Bewußtsein einer eigenen Subkultur entwickelt, die in der Allgemeinheit zwar nicht das Renommee der "noblen Südstadt-Szene" Bonns genießt, aber mit dieser vielfältig verflochten ist. Ein Nachteil für den heutigen Kunstvereinsstandort ist insbesondere, daß er vom öffentlichen Nahverkehr wesentlich schlechter angebunden ist als die alte fußläufige Situation des "Kleinen Königshof".