Kunstakademie Düsseldorf

"Dieses Wort als Voraussetzung und Umriß der Dimension unseres Anliegens. Die Akademie ist bemüht, Sie, die Studierenden, mit Stolz zu erfüllen und teilhaben zu lassen an der Arbeit und der Herausforderung, die dieser ungenaue und viel interpretierbare Horizont der Kunst uns stellt.

EingangsschildStolz zu sein und daran zu arbeiten, diese ungenaue Vorstellung des Idealismus, der Sehnsucht und der Hoffnung, zeitlich und zeitgemäß und auch kurzfristig zu definieren, nicht als Dogma, sondern als Möglichkeit, als individuelle Möglichkeit und in der Diskussion miteinander, für Gesichtspunkte, Erklärungen und Zukunftssysteme verantwortlich zu sein, stolz zu sein auf die Begegnung, die die Akademie vermittelt, stolz darauf zu sein, wenn auch nur kurze Zeit zusammengehört zu haben, dabeigewesen zu sein und Verantwortung in dieser Zeit getragen zu haben."
Prof. Markus Lüpertz, Rektor

Die Kunstakademie Düsseldorf ist stark geprägt von den dort lehrenden Künstler/innen. Seit der Gründung 1773 unter dem Maler Lambert Krahe, und verstärkt unter dem ersten Direktor Peter Cornelius (1818) ist man von der Überzeugungskraft des künstlerischen Vorbilds überzeugt und hat sich immer wieder erfolgreich bemüht, die wichtigsten Künstler der Zeit in die Lehre einzubeziehen. Dabei sind deren pädagogische Konzeptionen höchst unterschiedlich: vom autoritären Unterricht bis zur weitgehenden Freiheit für die Schüler, von der täglichen Präsenz des Lehrenden (Klee) bis hin zur ausgedehnten Abwesenheit des Lehrstuhlinhabers (Paik) reichen die Möglichkeiten.

"Die Aufgabe des Lehrers ist hier, mit Achtung der
jedem verliehenen Eigenümlichkeit rathend, warnend,
und leitend den Schüler zum klaren Bewußtsein seiner Anlagen zu bringen"
Wilhelm von Schadow 1831
Zitate: Selbstdarstellung der Kunstakademie Düsseldorf,
http://www.kunstakademie-duesseldorf.de

Nach einem zweisemestrigen Studium im Orientierungsbereich prüft eine Kommission die weitere Zulassung zum Studium. Bei erfolgreichem Abschluß des Studiums wird ein Akademiebrief ausgestellt; eine Ernennung zum Meisterschüler (mit der Möglichkeit, noch einige Zeit an der Akademie zu bleiben) ist danach möglich.

Die wissenschaftlichen Lehrangebote sind verpflichtend, aber der künstlerischen Arbeit nachgeordnet. Technische Fähigkeiten werden vor allem durch die Werkstätten vermittelt. Sie richten sich nach dem Wissensbedarf, der aus den jeweiligen künstlerischen Projekten des Studierenden entsteht.

Der Rundgang versteht sich als "Tag der offenen Tür", der Arbeitsergebnisse der Studierenden für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Er findet einmal jährlich für eine knappe Woche statt (2001: 27000 Besucher) und hat – darin ähnlich einer Messe – die Aufgabe einer Zustandsbeschreibung für die praktische Arbeit am zeitgenössischen Kunstbegriff.

"Gute Sachen, dieses Jahr".
M. Lüpertz, zit. in Süddeutsche Zeitung NRW, 6.2.02

Kurze Zahl, offene Frage:
An den deutschen Kunsthochschulen und Akademien studieren derzeit 14.158 Studierende.
Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, Reihe 4.1, WS 2000/2001 sowie eigene Nachfragen.

Johannes Stahl, 9.2.02