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Kunst ___ Sachsen-Anhalt
Die Situation der bildenden Kunst im Bundesland Sachsen-Anhalt ist von zahlreichen einschneidenden Änderungen während der letzten Dekade gekennzeichnet, aber auch einer starken Kontinuität in künstlerischen Bereichen. Zwei Landeskunstschauen (1991 und 1994 in Halle) haben bislang Einblicke und Überblicke vermittelt. Die spezielle Spannung zwischen Tradition und Aufbruch in der Kunstszene Sachsen-Anhalts zu thematisieren und zu reflektieren, ist ein Anliegen des für das Jahr 1999 geplanten Folgeprojektes. Diese Methode spiegelt sich im Logo Kunst ____ Sachsen-Anhalt: zwischen den beiden Eckbegriffen des Projektes erstreckt sich das Feld für die verschiedenartigen Beziehungen, die sich im Verlauf der Weiterarbeit an dem Projekt stärker herauskristallisieren werden. Um dem beschriebenen Anliegen auch in der Struktur Rechnung zu tragen, wurde die Form einer Kuratorenausstellung gewählt. Schon im laufenden Jahr 1998 geht dem Zielprojekt die offene Veranstaltungsreihe TING voraus, die einerseits eine Selbstreflektion der Kunstszene leistet und andererseits impulsgebend für die regionale und überregionale Vermittlung des Gesamtprojektes wirken soll. Diese Maßnahme hat auch Modellcharakter für die Verhältnisse und deren Diskurs für andere Kunstregionen.
Die regionale Besonderheit der Kunst Sachsen-Anhalts ist weit mehr als eine nur schützenswerte Erblast innerhalb des für Deutschland typischen kulturellen Förderalismus. Der Diskussionsprozeß zielt auf eine akzentuierte und diskursive Präsentation der vorhandenen und sich zunehmend entwickelnden künstlerischen Positionen, die sich in Sachsen-Anhalt vor allem als Neben-, Mit- und Gegeneinander angewandter und freier Kunst darstellen. Nach künstlerischen Grundlagen und darin wurzelnder Gemeinsamkeit und Unterschiedlichkeit dieser Positionen zu fragen, kann die - teilweise lähmende - Spaltungsdiskussion in einen produktiven Diskurs führen und als Chance auch anderswo vorstellen.
Die Staatliche Galerie Moritzburg Halle ist Ausrichter des Projektes und ist ein wesentlicher Präsentationsort. Seit 1996 das Landeskunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, konzentriert sie wie kein zweiter Ort im Lande die Geschichte und das Nachdenken über Kunst und Kunstvermittlung. Zudem befindet sie sich in einer Umbruchphase vom richtungsweisenden DDR-Kulturzentrum zur fast ausschließlichen Nutzung als Präsentationsort bildender Kunst. Dieser geschichtliche Wandel ist am Gebäude und der Inszenierung deutlich ablesbar. Weitere Elemente der Ausstellung werden in den Stadtraum Halle und das Land hinausgreifen.
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