Kathrin Seifert

Verschiedene Ansätze / Methoden der Kunsttherapie

(nach P. Baukus/ J. Thies:"Aktuelle Tendenzen in der Kunsttherapie")

a) Psychiatrischer Ansatz: z.B.- Das Formenzeichnen
Grundlage des Formenzeichnens ist die rhythmische Formenbildung in der Natur.

Der Patient zeichnet eine einfache Form der Natur im Stehen an der Wand oder Staffelei. Dadurch bewegt er sich, erfährt Rhythmus, dass belebend und gesundend wirkt. Die Atmung und Haltung wird einbezogen. Es kommt zur Zentrierung, Konzentration und Ich- bildung.

b) Künstlerisch - kunstpädagogischer Ansatz z.B. - "Mess- Painting" nach Gertraud Schottenloher

- Gegenstandsfreies Gestalten nach Otto K. Hanus
- Künstlerische Handlungsstrukturen beim Malen und Modellieren /Holz -u. Steinbildhauerei
- Projekte

c) Heilpädagogischer Ansatz

d) Psychotherapeutischer Ansatz / Gestaltungstherapie z.B.
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Psychoanalytische Kunsttherapie
Grundlagen sind die tiefenpsychologischen Theorien. Das Bild dient als Mittler zwischen Patient und Therapeut. Ziel ist, dass der Patient Erkenntnisse in Bezug zu seinem Leben und psychischen Wirkmechanismen erreicht.

- Begleitetes Malen nach Bettina Egger

- Geführtes Zeichnen

Es ist ein zeichnerisch- meditativer Vorgang, bei dem sich dass Innenleben des Zeichners herausbildet und ausdrückt. Es findet an der Nahtstelle zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein statt. Auf nonverbalen Weg werden Entwicklungsprozesse aufgegriffen, weiterentwickelt und integriert ohne die Krankheit in den Mittelpunkt zu stellen. Theoretische Grundlage bildet hier die von Maria Hippius geschriebene Doktorarbeit: "Der graphische Ausdruck der Gefühle". Gezeichnet wird mit geschlossenen Augen, Kreiden auf Papierbögen mindestens in DIN A 2 - Größe.

- Die Arbeit am Tonfeld nach Heinz Deuser

Tasten und Greifen sind der Beginn schöpferischer Handlungsweisen. Greifen und Begreifen stehen im Zusammenhang. "Wahrnehmen gestaltet sich im Begreifen der Welt, und in dieser Gestalt findet der Betreffende zu sich."(Deuser) Theoretische Grundlage bildet der "Gestaltkreis" von Viktor v. Weizsäcker. Gearbeitet wird einzeln an einem mit Ton gefüllten Kasten, der das Tonfeld darstellt. Der Therapeut ist der Begleiter. Ziel ist es auch hier Spannungen abzubauen, alte "Verhinderungen" aufzulösen und somit eigene kreative Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Begleitendes Malen und Formen nach Helena Schrode Wird in der Einzeltherapie durchgeführt. Patient und Therapeut malen oder modellieren gleichzeitig. Der Therapeut bezieht sich in seiner Gestaltung auf die Patientenarbeit. Es werden insbesondere Beziehungsprozesse angeregt. Nach der Gestaltung erfolgt eine Reflexion.

e) Anthroposophischer Ansatz

f) Rezeptiver Ansatz

Rezeptive Kunsttherapie

Es geht um das bewußte und aktive Wahrnehmen und um die Anregung der Kreativität. "... der Kunstrezipient erbringt gleich dem kunsttherapeutischen Klienten eine schöpferische Leistung, ohne die damit verbundene hohe Anforderungssituation ... im Prozeß der Nachschöpfung des Kunstwerkes werden sich bei ihm Lust- und Erfolgsgefühle einstellen. Es ist anzunehmen, dass dies - neben der seelischen Resonanz- die zweite Ursache für die therapeutische Wirkung von ästhetischer Wahrnehmung ist."(Leuteritz)

g) Integrativer Ansatz

Integration anderer Therapieformen z.B. Psychodrama (Perls), Tanztherapie und religiöser Themen.

 

Kathrin Seifert ist Kunsttherapeutin an der Klinik für Psychatrie der Universität Bonn.