Kunst ist eine elementare
Notwendigkeit des Lebens. Das Leben äußert sich durch die Kunst,
denn Kunst ist Ausdruck, Ausdruck der Wahrnehmungen und Empfindungen. Dadurch
wird sie zur Vermittlerin, zur Mitteilung zwischen den Individuen. Die primitivsten
Völker hatten ebenso den Drang, sich mitzuteilen wie die zivilisierten.
Sie hatten ihren Kunstausdruck, ihre Kunst auch in den schwierigsten materiellen
Verhältnissen. Wer die Kunst vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet
und sie nur dann gelten läßt, wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse
günstig sind, der verkennt das Wesen der Kunst vollständig. Und es
ist selbstverständlich, daß man heute, wo die wirtschaftliche Lage
die denkbar schlechteste ist, mehr Kunst produziert als früher, denn die
Kunst ist der Ausdruck der Not des Menschen in den Zeiten.
Es ist vollständig falsch, die Kunst als etwas anderes zu betrachten, -
und da man es getan hat und es heute noch tut, so entspringt daraus eine falsche
Einstellung zu ihr und eine falsche Einordnung der Kunst im Leben. Dadurch entstehen
in erster Linie die Leiden und Qualen des Künstlers. Kunst wird als Luxus,
als eine zuletzt notwendige Angelegenheit betrachtet. Erst die materielle Basis
und dann erst die Kunst! Man verkennt, daß die Kunst ebenso wichtig ist
wie das tägliche Brot. Man kann von Brot allein nicht leben. Auch nicht
die niedrigsten Völker können das. Man kann der Äußerung
seiner selbst nicht entsagen, denn dann lebt man nicht. Die elementare Notwendigkeit
der Kunst würde dann gefühlt und erkannt werden, wenn man einem Volk
oder einem Menschen jede Äußerungsmöglichkeit nähme, wenn
er nicht singen, nicht tanzen, nicht erzählen, nicht malen, nicht sich
in primitivster Weise äußern dürfte. Man bedenke: Völker
ohne Volkslieder, ohne Märchen, ohne Dichtung, ohne Volkskunst, ohne Malerei,
Bildhauerei, Architektur usw. Verhungert der Mensch, wenn er kein Brot hat,
so verhungert er auch, wenn er sich nicht äußern darf. Er wird wahnsinnig!
Ein Leben ohne Äußerung durch die Kunst ist nicht nur unmöglich,
es ist auch undenkbar!
Der Mensch ist aber blind. Nur das, was er greifen und tasten kann, das erkennt
und anerkennt er. Brot kann er greifen, Geist aber nicht, und darum hält
er Brot für wichtiger als Kunst. Der Künstler ist darum zu einem weniger
wichtigen Menschen gesunken. Er ist ein Paria der Gesellschaft und hat nicht
dasselbe Anrecht an Lebensmöglichkeiten wie die anderen. Man hat ihn zum
Trost als ein Wundertier hingestellt, das man bewundert, und man verlangt, daß
er von dieser Bewunderung lebe. Man ist so daran gewöhnt, daß der
Künstler leiden muß, daß er hungern, frieren, in den kümmerlichsten
Verhältnissen leben muß, daß man es als unkünstlerisch
und unerlaubt betrachtet, wenn ein Künstler nach geordneten, sicheren Verhältnissen
strebt. Der Künstler ist ein Märtyrer, sonst ist er kein Künstler.
Er muß sich für die Kunst opfern, er muß zugrunde gehen! Dann
aber ist man gerührt und von der Tragik ergriffen, verherrlicht ihn und
macht aus ihm einen Helden! Seine Werke werden Heiligtümer, seine Erinnerung
wird gefeiert. Seine Briefe und Äußerungen werden gesammelt. Verleger
reißen sich um sie, und die Menschen sehen sie mit Andacht und Rührung.
Jedes Wort ist eine Offenbarung. Wehe aber, wenn ein junger Mensch Künstler
werden will. Mit aller Kraft stellen sich die Eltern entgegen, und können
sie ihn nicht zurückhalten, so betrachten sie ihn als einen verlorenen
Menschen, untauglich für Leben und für die Gesellschaft. Die Künstler
sind eine minderwertige Klasse und im allgemeinen von der Bevölkerung verachtet
und gemieden, im besten Falle bemitleidet.
Trotz alledem sind die Künstler
die wichtigsten Elemente und ohne sie würden die Völker verkümmern
und sich nicht entwickeln. Ich weise darauf hin, daß die Künstler
es sind, die ungeheure Gebiete der Menschheit erschließen, die alle Gebiete
anregen und befruchten und immense Quellen der Verdienstmöglichkeit schaffen.
Aber der Künstler ist ein Spielball der Laune des Reichen, ein Ausbeuteobjekt
des Handels. Er hat nicht das Bewußtsein der Gleichberechtigung und betrachtet
sich selbst als einen überflüssigen Menschen. Es ist so weit gekommen
- das muß hier gesagt und unterstrichen werden - , daß ein Teil
der modernen Künstler die Kunst als überflüssig betrachtet, als
eine überwundene Angelegenheit, und von der Kunst abrät. Diese Künstler
haben sich auf den Standpunkt des Spießbürgers gestellt und haben
den geringen moralischen Boden auch noch selbst zerstört.
Der Käufer kommt sich in den meisten Fällen als ein Wohltäter
vor, der den armen Künstler unterstützt. Kunstwerke werden nicht gekauft
aus Notwendigkeit, sondern aus allerhand nebensächlichen Motiven, aus Eitelkeit,
aus Snobismus usw. Der Künstler hat in den seltensten Fällen das Gefühl,
das der einfachste Kaufmann hat, der für seine Ware sich berechtigt hält,
Geld zu verlangen. Meistens empfindet der Künstler den Verkauf als eine
Wohltat, die man ihm antut, und muß dankbar sein. Andererseits wird er
vom Kunsthandel ausgebeutet und muß auch noch dankbar sein und sich glücklich
schätzen, wenn er von ihm nicht übergangen wird. Schon von Anfang
an lernt er seine Ausnahmestellung in der Gesellschaft kennen. Es gehört
eine ungeheure Energie, ein außergewöhnlich starker Charakter dazu,
den Glauben an sich nicht zu verlieren und nicht zu verkümmern.
Das Kunstwerk ist zum Handelsobjekt deklassiert, genau wie der Künstler
als Geschäftsmann deklassiert ist. Die Einstellung und Auffassung, daß
Kunstwerke verkauft und gewissermaßen zu diesem Zwecke produziert werden
müssen, ist allgemein und wird als selbstverständlich betrachtet.
Mitleidig fragt das Publikum, was mit all den Kunstwerken geschieht, die jahraus
- jahrein in den Ausstellungen zu sehen sind. Wenn man noch in Betracht zieht,
daß nur der kleinste Teil der Produktion ausgestellt wird, so werden Elend
und praktische Aussichtslosigkeit des Künstlers greifbarer. Die wenigen
Mäzene kommen dieser Massenproduktion gegenüber gar nicht in Betracht.
Die Verkäufe der Künstler durch Kunsthändler, in den Ausstellungen
an Private sind ebenfalls kaum nennenswert. Man spricht von Überproduktion
und die Aussichtslosigkeit eines Absatzes lähmt das Schaffen des Künstlers
und seine Lebensenergie. Er ist zerrüttet, haltlos und entnervt, und oft
betrachtet er mit einem Gefühl des Ekels und der Verzweiflung den angehäuften
Ballast seiner Arbeit. Er schätzt sein Werk gering, als unnützes Zeug;
er läßt es verkommen und verwahrlosen, verschenkt und verschmeißt
es; wenn eine Möglichkeit kommt, verschleudert er es für weniger als
ein Butterbrot. Er trägt mit sich das drückende Gefühl seiner
Nutzlosigkeit und beneidet den einfachsten Arbeiter. Kommt noch ein künstlerisches
Mißlingen hinzu, ein Mangel an moralischer Anerkennung, so ist er ganz
vernichtet und entwurzelt.
Dennoch kann von Überproduktion nicht die Rede sein. Das Leben kennt keine
Überproduktion. Die Natur schafft unermüdlich Neues. Millionen von
Menschen können sich nicht mit Kunst umgeben. Man würde gar nicht
so viel produzieren können wie nötig wäre, um nur die Hälfte
der Menschheit mit Kunst zu versorgen! In Deutschland kommt auf 6000 Menschen
ein bildender Künstler. (In anderen Ländern wird das Verhältnis
so sein, daß noch weniger Künster vorhanden sind.) Man sollte annehmen
müssen, daß 6000 Menschen einen einzigen Künstler ernähren
könnten. Würde die Einstellung zur Kunst eine richtige sein, so würde
dieser eine Künstler sich zu Tode arbeiten müssen, um dem Bedarf an
Kunst zu entsprechen. Und wenn man noch in Betracht zieht, wieviel Kunstproduktion
jedes Jahr verloren, zerstört oder sonstwie ausgeschaltet wird, kann man
sich denken, wieviel Neues hinzukommen muß.
Die Kunst hat eine andere Aufgabe zu erfüllen, als gekauft zu werden. Erfüllt
sie ihre natürliche Aufgabe, so gibt es keine Überproduktion, und
Tausende von Künstlern werden nicht verkümmern und entwurzeln. Die
Kunst ist kein Luxusobjekt, sie ist ein Gebrauchsobjekt, wie Stiefel und Kleider
und Brot. Und jede Zeit braucht neuen Kunstausdruck. Sie ist da, um anzuregen,
zu bilden, zu erfreuen, zu entwickeln, zu schmücken: Geist und Seele. Sie
ist dazu da, um neue Wege zu zeigen, neue Anschauungen zu verbreiten, neue Gesichtspunkte
zu öffnen, die Menschen zu verbinden, die Grenzen zu erweitern, die Technik
und Industrie zu beeinflussen. Man muß der Kunst ihren elementaren Zweck
zurückgeben und dem Künstler Gleichberechtigung am Leben wie allen
anderen Menschen. Der Künstler muß sich zu dieser Erkenntnis durchringen.
Er muß sich frei machen von jeder Bevormundung. Das Kunstwerk muß
ein Mitteilungsgegenstand sein und als solcher gebraucht und verbraucht werden.
Der Fetischismus mit den Kunstwerken muß aufhören. Der Mensch ist
wichtiger als das Kunstwerk, und das Kunstwerk ist ein Werkzeug des Menschen,
nichts anderes.
Unsere Aufgabe ist die Erziehung sowohl des Künstlers als auch des Publikums
zu dieser neuen natürlichen Einstellung zur Kunst, und dadurch zur Schaffung
einer moralischen und wirtschaftlichen Basis für den Künstler. Wir
sind nicht Phantasten und geben uns nicht Illusionen hin. Wir wissen, daß
die Rolle der Kunst und des Künstlers abhängig ist von unserer gesamten
wirtschaftlichen und moralischen Gesellschaftsordnung. Wir wissen, daß
diese geändert werden muß und sich auch ändert. Wichtig für
uns ist, wie man innerhalb der heutigen Verhältnisse eine Änderung
herbeiführen kann, wie man zum mindesten den Weg für das Kommende
ebnet, wie man die Lage des Künstlers bessern kann. - Und da stehen folgende
Punkte fest:
1. Aufklärung über Sinn und Zweck der Kunst auf oben angedeuteter
Basis
2. Befreiung des Künstlers von seiner Abhängigkeit vom Verkauf als
Haupteinnahmequelle.
3. Zuführung der Kunstwerke allen Kreisen und Schichten der Bevölkerung,
damit sie kulturell im wirklichen Sinne des Wortes wirken könne.
4. Gestaltung des Werkes des Künstlers zu einem Kapital, das ihm Zinsen
bringt, damit er leben kann.
5. Schaffung von fortwährenden Ausstellungmöglichkeiten beim Publikum
selbst: die einzige Lösung des Ausstellungsproblems. Dadurch: Erziehung
zur Selbständigkeit des Urteils und Belebung des Interesses für die
Kunst durch Abwechslung.
Um diese Forderungen zu verwirklichen, müssen "Kunst-Verleihinstitute"
ins Leben gerufen werden.
Es müssen Ausstellungen veranstaltet werden, die monatlich wechseln. Abonnenten
sind berechtigt, gegen Entrichtung einer Leihgebühr aus diesen Ausstellungen
Kunstwerke leihweise bei sich aufzuhängen oder aufzustellen. Es gibt monatliche,
zweimonatliche Abonnements usw. je nach der Größe der Gebühren
und nach der Anzahl der Kunstwerke, die geliehen werden. Die Leihgebühren
müssen so sein, daß auch Minderbemittelte, wie Beamte, Angestellte
und Arbeiter, sich mit Kunst umgeben können.
Eine Kommission wählt die Kunstwerke aus und berücksichtigt gleichwertig
alle Richtungen und Entwicklungen *). Doch auch andere Möglichkeiten bezüglich
der Auswahl können in Aussicht genommen werden, Die Kunstwerke werden versichert
gegen Feuer und Beschädigung.
So wird sich eine andere Wertung und Bewertung des Kunstwerkes ergeben, wodurch
ein ganz anderes Verhältnis zum Geld entsteht. Da der Verkauf nicht mehr
eine Hauptrolle spielt, so handelt es sich darum, daß das Kunstwerk durch
die Arbeitsleistung, die es vollbringt, indem es zur Betrachtung und Anregung
und Schmückung in der Wohnung des Abonnenten sich befindet, dem Künstler
einen Arbeitslohn schafft. Das Kunstwerk wird Gebrauchsgegenstand. Es hat keinen
Geldwert wie bisher, sondern einen Gebrauchswert, wofür der Gebrauchende
ein Entgelt zahlt. Die Einnahmen des Künstlers richten sich nach der Anzahl
der Werke, die er durch das Institut verleiht. Die Wertung nach Berühmtheit
des Künstlers hört allmählich auf, und das ist gut, denn man
weiß, welcher Unfug mit Namen getrieben wird. Da das Kunstwerk gebraucht
wird, wird es auch verbraucht und ein Neues muß geschaffen werden. Das
gekauft Kunstwerk wird nicht in diesem Sinne verbraucht. Einmal angeschafft,
überdauert es Generationen und ist ein toter Gegenstand, der keine lebendige
Arbeit mehr leistet. Das heute gekaufte Kunstwerk wird in kurzer Zeit nicht
mehr beachtet und hängt als toter Gegenstand im Zimmer. Ein Kunstwerk dagegen,
das viele Male verliehen wurde, wird verbraucht werden wie ein Buch, das durch
viele Hände gegangen ist und ersetzt werden muß.
So kommt der Künstler in die Lage, zu produzieren, um der tatsächlich
entstandenen Nachfrage nach Kunstanregung zu genügen. Altmodische Bilder
verbrauchen sich von selbst, allein schon, weil die bewegliche Zeit neue Interessen
erzeugt. Es entsteht Arbeitsmöglichkeit und Arbeitsanregung. Der Künstler
ist nicht mehr besorgt, wenn ein Werk von ihm beschädigt wird. Es hat seine
Aufgabe erfüllt und ein neues ist an seinem Platze. Die Einwände und
Befürchtungen, daß durch Verleihen Kunstwerke beschädigt werden,
erledigen sich so und verlieren ihre Bedeutung. Wenn man eine möblierte
Wohnung vermietet, rechnet man auch mit der Abnutzung der Möbel. Die Einnahmen
durch die Vermietung amortisieren die Anschaffungskosten. Abgesehen davon wird
das Publikum allmählich erzogen, mit Kunstwerken umzugehen. Auf jeden Fall
spielen diese Befürchtungen eine untergeordnete Rolle der Wichtigkeit des
Gesamtproblems gebenüber.
Besonders hervorragende Kunstwerke brauchen entweder gar nicht verliehen zu
werden, oder nur unter besonderen Bedingungen. Einer Auslese wichtiger Kunstwerke,
die als Dokumente dienen sollen, steht nichts im Wege, doch spielen diese Werke
eine ganz andere Rolle als heute. Sie treten nicht als Konkurrenz auf und hindern
nicht mehr durch die Autorität, die sie erzwingen, den Weg der weniger
bedeutenden Kunstwerke und Künstler. Denn heute ist die Wirkung des Prominenten
von ungeheurer Erdrückung dem weniger Prominenten gegenüber. Der Kunsthandel
verhilft diesen Prominenten noch mehr zu ihrer Übermacht und übertreibt
deren Wertschätzung, wodurch den weniger Prominenten großer Schaden
entsteht. Nicht Ruhm und Berühmtheit sollen dem Künstler Rechnung
tragen, sondern Arbeitsfreude aus innerem Drang und Lebensmöglichkeit durch
seine Arbeit. Man bedenke, daß viele Tausende Leihbibliotheken heute bestehen,
trotzdem jedes Buch in Hunderten und Tausenden von Exemplaren vorhanden ist.
Um wieviel günstiger für den bildenden Künstler, dessen Wert
nur in eine, oder wenn es sich um Graphik handelt in einer sehr beschränkten
Anzahl geschaffen wird. Um wieviel mehr muß da gearbeitet und produziert
werden!
Die Verleihinstitute leben von einem Prozentsatz, den sie aus den Leihgebühren
als Provision beziehen. Eine Speditionsfirma besorgt das Auswechseln der Kunstwerke.
Das abonnierte Publikum setzt sich in Genuß von Kunst, ohne ein Kunstwerk
kaufen zu müssen, wozu es keine Mittel hat. Die Beziehung zur Kunst wird
lebendig, durch die Abwechslung, genau so wie zur Literatur durch die Leihbibliotheken.
Der Staat hat Leihbibliotheken geschaffen, er wird auch Kunstverleihinstitute
schaffen müssen. Selbstverständlich ist der Verkauf eines Kunstwerkes
nicht ausgeschlossen, im Gegenteil, er wird leichter, da das Publikum das Kunstwerk
bei sich betrachten und liebgewinnen kann. Trotz der Leihbibliotheken werden
Bücher gekauft, - genau so Kunstwerke. Aber der Verkauf eines Kunstwerkes
ist nicht mehr die wichtigste Einnahmequelle für den Künstler, und
deshalb können sie sehr billig verkauft werden. Heute ist der Künstler
gezwungen, teuer zu verkaufen, weil er wenig verkauft und keine anderen Möglichkeiten
in der Hauptsache hat. Das verliehene Kunstwerk beschäftigt jedesmal von
neuem den Abonnenten; nicht oberflächlich wie in Ausstellungen, sondern
auch vom schmückenden Standpunkte, wie neue Blumen, die den Raum zieren
und beleben.
Das heutige Ausstellungswesen ist unzulänglich und überlebt. Durch
die Verleihinstitute wird es nicht ausgeschaltet, sondern nur als repräsentative
Einrichtung reformiert; sein unerfreulicher Nebenzweck oder Hauptzweck wird
aufgehoben. Ausstellungen werden nicht mehr Verkaufsgelegenheiten sein: sie
werden nur ein Bild der Entwicklung (?) geben, weiter nichts, und somit ihre
ihnen zugehörige alleinige Aufgabe erfüllen.
Kunstverleihinstitute müssen in allen Städten des Landes geschaffen
werden. Sie sind durch die Zentrale des Reichswirtschaftsverbandes bildender
Künstler Deutschlands verbunden und im ständigen Austausch von Kunstwerken.
Auch der Kunsthandel wird sich mit dem Kunstverleihen beschäftigen müssen,
und es steht ihm nichts im Wege, neben seinen Verkaufsabteilungen auch Verleihabteilungen
zu errichten.
Eine lebendige Propaganda ist notwendig. Das Problem muß von allen Seiten
beleuchtet werden. Nur starker Glaube an seine Notwendigkeit kann zum Erfolg
führen. Die Künstler müssen Opfer mit ihren Arbeiten bringen
und sich ideell einsetzen: das Publikum wird gewonnen werden.
Arthur Segal
*) Die näheren Bedingungen werden den Vorständen der Gauverbände
und Bezirksgruppen zugesandt.